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Leserbriefe

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Februar 2001 zum Thema Parksituation in der Innenstadt            

Alles dicht

Neulich wollte ich kurz vor Mittag ein Päckchen zur Post bringen. Da es regnete, nahm ich das Auto. Ich durchfuhr die Telegrafenstraße auf der linken Spur in der Hoffnung, vor der Post einen Parkplatz zu finden. Pech! Alle Parklücken besetzt! Also stand ich erst einmal im Stau, bevor es gelang, vor der Sparkasse rechts abzubiegen und mich zum Parkplatz am Bürgerzentrum durchzuschlagen. Die Einfahrt zu diesem Parkplatz war jedoch durch eine Warteschlange verstopft. Also rückwärts wieder raus und hinein in die Tiefgarage. Beide Parkebenen besetzt und kaum ein Weiterkommen wegen parkplatzsuchender Konkurrenz. Am Loches-Platz das gleiche Bild. Als ich nach zwei weiteren vergeblichen Runden durch die Innerstadt schon alle Hoffnung begraben wollte, fand ich doch noch einen Platz in der Tiefgarage, weil zufällig im Moment meiner Ankunft jemand wegfuhr. Nun brauchte ich nur noch 50 Meter zum Parkscheinautomaten und wieder zurück zu wandern und war glücklicher Inhaber eines Parkplatzes.

Frage: Sieht so die durch die Parkraumbewirtschaftung angestrebte Verbesserung der Parksituation in der Innenstadt aus? Wollte man nicht ursprünglich durch das Aufstellen der Parkscheinautomaten die Dauerparker zugunsten der Kurzparker aus der Innenstadt vertreiben? Als eigentlich heftiger Gegner der Parkscheinautomaten war ich nach deren Aufstellen doch angenehm überrascht, als ich plötzlich in der Telegrafenstraße – o Wunder! – freie Parkplätze entdeckte. Doch die Freude währte nur so lange, bis sich unsere weisen Stadtväter plötzlich entschlossen, die Parkgebühren für die erste Stunde wieder abzuschaffen. Womit die Situation vor Einführung der Parkscheinautomaten quasi wiederhergestellt ist, wenn auch mit dem feinen Unterschied, dass die Dauerparker jetzt das regelmäßige Nachstellen der Parkscheibe durch das regelmäßige Nachlösen von kostenlosen Parkscheinen ersetzen müssen. Schilda lässt grüßen.

In die Röhre schaut der Steuerzahler wegen der verschwendeten Gelder und der Kurzparker, der von der jetzigen Regelung keinerlei Vorteil sondern nur den zusätzlichen Ärger hat, sinnlos zum nächsten Parkscheinautomaten trotten zu müssen. Wenigstens diesen Ärger könnte man aus der Welt schaffen, wenn man in der ersten Stunde wieder das Parken mit Parkscheibe gestatten würde, was auch in der Rathaus-Tiefgarage einen wohltuenden Beitrag zur Nervenschonung leisten würde.

Bernd Allendorf
Hilfringhauser Str.

 

Juni 2009 zum Thema Radfahrverkehr in Einbahnstraßen

Radfahrer hochgeschätzt

Wenn man sich in Wermelskirchen dagegen sträubt, Radfahrern die Benutzung von Einbahnstraßen entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung zu erlauben, sollte dies aber auch für die Nutzer von Rollschuhen, City-Flitzern, Rollstühlen und Kinderwagen gelten. Am Ende kommt gar noch die Einbahnregelung für Fußgänger. Im Übrigen werden die Radfahrer seitens der Wermelskirchener Stadtverwaltung dermaßen hoch geschätzt, dass man eigens für sie sogar Straßenüberquerungshilfen errichtet. Wer’s nicht glaubt, schaue einmal auf meiner Homepage berndallendorf.de  unter der Rubrik „Wermelskirchener Schildbürgerstreiche“ nach und lese dort den Beitrag „Radfahrerparadies Wermelskirchen“.

Bernd Allendorf
Hilfringhauser Str.

 

23.Juni 2009 zum Artikel  „Ein Gestalter mit Kampfeswillen“  (Wermelskirchener Generalanzeiger vom 19.Juni 2009)

Königsallee oder Alleestraße

„Wermelskirchen, die schönste Stadt des Bergischen Landes!“ So hörte ich Eric Weik beim Neujahrsempfang 2006 schwärmen. Jetzt las ich auf seiner Internetseite „www.wermelskirchen-waehlt-weik.de“: „Die Telegrafenstraße ist zur Kö des Bergischen Landes geworden. *) Dann ist Weik wohl der König dieser Königsallee und das Bürgerzentrum sein Schloss, das demnächst – nach Abzug des Verpackungskünstlers Christo - eine vergoldete Fassade bekommt. Mir wäre die Telegrafenstraße etwas bescheidener als „Alleestraße“ (sprich Fußgängerzone) weitaus sympathischer. Das würde auch der von Weik so geschätzten Außengastronomie mehr zugute kommen als nur ein teures Pflaster, in dessen zu breiten Fugen sich die Zigarettenkippen ansammeln. Doch solche Überlegungen scheinen König Eric ebenso fremd zu sein wie er sich „daran gewöhnen“ musste, „dass hier viele glauben, dass das Thema Parken in der Innenstadt noch wichtiger ist, als schöne Straßen und attraktive Geschäfte.“ Kann man ja auch gar nicht verstehen, wie jemand meinen könnte, eine Parkscheibenregelung wäre für die Autofahrer weniger schikanös und für die Stadt billiger als diese herrlichen  solarbetriebenen Parkscheinautomaten mit dem wahrhaft königlichen Design, der ausgeklügelten Benutzer(irre)führung  und der exklusiven, bundesweit wohl einmalig genialen Gebührenstaffelung. Es scheint noch zu dauern, bis das wiehernde Gelächter über diesen Treppenwitz auch im Rathaus widerhallt.

Bernd Allendorf
Hilfringhauser Str.

*) Die Links funktionieren nicht mehr, da die Seite geändert wurde. Man sieht jetzt nur noch kurz eine Grinsrübe und wird dann zur offiziellen Website der Stadt Wermelskirchen weitergeleitet.

25 Juni 2009  zum Leserbrief  von Bernd Allendorf (WGA vom 23.Juni 2009)

Auf 1-Euro-Straße verzichten

Mit großer Verwunderung las ich am Dienstag, dass Sie kein Verständnis für unseren Bürgermeister haben, wenn er unsere Stadt "die schönste Stadt im Bergischen Land" nennt oder die neue Telegrafenstraße zur "Kö" des Bergischen Landes macht.  Ich kann dem nichts Negatives abgewinnen, im Gegenteil.
Noch schlimmer fand ich allerdings den Wunsch nach einer "Alleestraße" für Wermelskirchen. Auf solch eine nicht funktionierende "1-Euro-Straße" kann ich gut verzichten. Auch ich fände eine einfache Parkscheinregel für unsere Innenstadt besser.

Oliver Platt
Am Buchenhang 7a

 

30. Juni 2009 Antwort auf den Leserbrief von Oliver Platt

Hier dauert alles etwas länger

Die Plattitüden, mit denen Herr Platt meinem Leserbrief vom 23. Juni platt macht, können nicht unkommentiert bleiben. Wenn Herr Platt die Meinung des Bürgermeisters teilt, Wermelskirchen sei „die schönste Stadt des Bergischen Landes“, so sei ihm das als Ausdruck lokalpatriotischer Begeisterung gegönnt. Als sachliche Behauptung ist dies jedoch spätestens nach einer Besichtigung der historischen Ortskerne von Lennep und Hückeswagen nicht zu halten.  Wenn Herr Platt weiter das großspurige Gerede von der Telegrafenstraße als „Kö des Bergischen Landes“ im Gegensatz zu mir nicht als maßlose Hybris empfindet, scheint er die Düsseldorfer Kö  noch nie gesehen zu haben. Was er mit seiner  Klassifizierung einer „Alleestraße“ als  „nicht funktionierende 1-Euro-Straße“ meint, habe ich nicht ganz verstanden. Zur Überprüfung dieser merkwürdigen Behauptung könnte vielleicht ein kleiner Bummel über die Remscheider Alleestraße nicht schaden. Darüber hinaus wäre für ihn – wie auch für den Bürgermeister nebst Rat – ein Blick auf die Nachbarstadt Radevormwald lehrreich. Dort hat man nicht nur lange vor Wermelskirchen eine Umgehungsstraße gebaut, dort gibt es auch schon seit langer Zeit eine Fußgängerzone und einen Radweg auf ehemaliger Bahntrasse. In Wermelskirchen dauert eben alles etwas länger. Erfreulich immerhin, dass Herr Platt im Unterschied zum Bürgermeister, der bekanntlich für sich selbst das Parkproblem königlich elegant gelöst hat, sich für das Thema Parken interessiert. Was er allerdings mit dem Begriff „Parkscheinregel“ umschreiben wollte und ob er damit vielleicht sogar Zustimmung zu meinem Plädoyer für eine „Parkscheibenregelung“ äußert, kann nur gemutmaßt  werden.

Bernd Allendorf
Hilfringhauser Str.

 

Juli 2009  zum Thema Telegrafenstraße

Erst bauen, dann denken

Der vielfach geäußerte Wunsch nach Umwandlung der Telegrafenstraße in eine Fußgängerzone könnte daran scheitern, dass die Stadtverwaltung  keine Planungsfehler zugeben möchte. Im Nachhinein erweist es sich nämlich als Fehler, das neue Wartehäuschen für den Busverkehr vor dem Bürgerzentrum zu platzieren und nicht am Brückenweg, wo jetzt noch das alte steht. Auch hätte man Parkplätze nicht in  der Telegrafenstraße sondern entlang des Brückenweges schaffen sollen. Der hierfür benötigte Platz wurde jedoch verschwendet für einen überflüssigen Mittelstreifen und eine Art „Streifenpark“ mit ca. zwölf hässlichen Betonbänken, auf denen keiner sitzen will. Eine Platz sparende Alternative zu der Baumbepflanzung wäre eine auf zwei Meter erhöhte efeuberankte  Begrenzungsmauer gewesen, die zudem den Ausblick auf den Bauhof und andere Hässlichkeiten verdeckt hätte. Die Fußgängerzone Telegrafenstraße könnte längst Wirklichkeit sein,  wäre man nicht wieder einmal nach dem beliebten Wermelskirchener Motto verfahren: Erst (Mist) bauen, dann nachdenken.

Bernd Allendorf
Hilfringhauser Str.

 

Juli 2009  Leserbrief zum Beitrag   „Erst aufstellen, dann vielleicht abschalten“ (WGA 07.07.2009)

Dieser Brief wurde vom WGA nicht veröffentlicht.

Anlässlich eines Telefonats am 26.08.2009 ließ der zuständige Redakteur durchblicken, dieser Leserbrief habe die Grenzen des guten Geschmacks überschritten.

Erst (Gehirn) abschalten, dann vielleicht (Ampel) aufstellen

 oder

Ampelmännchens Wachtparade

Das Kasperletheater, das sich „Stadtentwicklung“ nennt, nimmt allmählich groteske Züge an. Nun ist es an der Eich die ganze Zeit während der Bauarbeiten wunderbar ohne Ampel (und dies erstaunlicherweise sogar ohne Tote und Verletzte!) gegangen, und jetzt  heißt es plötzlich wieder: „Da ist eine Lichtzeichenanlage zwingend“. Zur Begründung dient eine Schätzung des Verkehrsaufkommens aus dem Jahre 2004, also vor Fertigstellung der Umgehungsstraße. Nehmen wir ruhig einmal an, die Prognose von  600 Fahrzeugen pro Stunde stimme tatsächlich. Dann bedeutet dies nach Adam Riese: im Schnitt alle sechs Sekunden ein Auto. Mit anderen Worten: zwischen zwei aufeinander folgenden Autos eine durchschnittliche Lücke von ca. 5 Sekunden. Diese Zeit sollte allemal ausreichen, um gemütlich die Distanz vom Bürgersteig zur Insel der Überquerungshilfe zurückzulegen. Umgekehrt würden die erwarteten 100 Fußgänger pro Stunde, also weniger als 2 pro Minute, den Autoverkehr nur minimal behindern. Weit zwingender als eine Lichtzeichenanlage ist also die Vermutung, dass hier wieder einmal einige Ampelskirchener  Ampelmänner, denen die Taschen von Steuergeldern überquellen und die ihr Gehirn an der Garderobe der Ampellobby abgegeben haben, den lokalen Dauerhit „Ampelmännchens Wachtparade“ anstimmen wollen. Wer übrigens mit dem Argument sympathisiert, man solle „nicht warten, bis etwas passiert“, sei daran erinnert, dass sich der erste tödliche Unfall an der Kreuzung Hilfringhauser Straße/ Wielstraße-Luisenstraße lange nach Errichtung der Lichtzeichenanlage ereignete.

Bernd Allendorf
Hilfringhauser Str.

 

Am 20. Juli 2009 wurde folgende "entschärfte" Fassung im WGA abgedruckt:

Der Hinweis auf meine Homepage wurde allerdings weggelassen....nachdem der zuständige Redakteur ihr einen Besuch abgestattet hatte???

Ampelmännchens Wachtparade

 Auf Höhe der Shell-Tankstelle an der B 51 in Neuenhöhe, wo die vereinigten Verkehrsströme von Dellmanstraße und Berliner Straße rauschen, hält man zur Sicherung der Fußgänger eine schlichte Überquerungshilfe (ohne Ampel und ohne Zebrastreifen!) für ausreichend. An der Oberen Eich dagegen, wo nur ein Bruchteil dieser Verkehrsdichte herrscht und wo es die ganze Zeit während der Bauarbeiten wunderbar ohne Ampel ging, ist  nach Meinung der Experten „eine Lichtzeichenanlage zwingend“. Na, dann können ja demnächst zur festlichen Einweihung der neu gestalteten Oberen Eich die vereinigten Wermelskirchener Musikvereine die alte Wermelskirchener Hymne „Ampelmännchens Wachtparade“ anstimmen. (mehr dazu unter www.berndallendorf.de)

 Bernd Allendorf
Hilfringhauser Str.

 

Leserbrief zum Beitrag „Omnibus knickt Ampelmast um“ (WGA 27.07.2009)

 Wink des Schicksals

Mit großer Genugtuung las ich von dem „Unglück“ des Busfahrers, der an der Einmündung Dhünner Straße einen Ampelmast niedermähte. Grund zur Freude ist nicht der Sachschaden von 13000 Euro, wohl aber die Hoffnung, dass die Wermelskirchener Verkehrsexperten diese Gelegenheit zum Anlass nehmen könnten, anstatt die Ampel zu reparieren dort endlich einen Kreisverkehr einzurichten. Im Übrigen ist man fast versucht, dem Busfahrer zuzurufen „Bravo! Weiter so!“

 Bernd Allendorf
Hilfringhauser Str. 75

Dieser Brief konnte nicht erscheinen, weil das Textdokument durch einen Computerfehler in einem Format erstellt wurde, das sich mit gängigen Programmen nicht öffnen ließ
Darauf schicke ich die folgende aktualisierte Neufassung an die Lokalredaktion des WGA, die jedoch "vergaß", den Brief zu veröffentlichen. Auf eine Erforschung der Gründe verzichtete ich diesmal aus Bequemlichkeit.

Leserbrief zum Beitrag „Omnibus knickt Ampelmast um“ (WGA 27.07.2009)

 Verpasste Gelegenheit

Die Glasscherben liegen noch auf der Straße, doch die Ampel an der Einmündung Dhünner Straße, die vor ein paar Tagen von einem Bus niedergemäht wurde, erstrahlt schon wieder in altem, neuem Glanz. Dabei hatte ich insgeheim gehofft, unsere Verkehrsexperten würden den Unfall als Wink des Schicksals verstehen und bei dieser Gelegenheit die Ampelanlage durch einen Kreisverkehr ersetzen. Was nämlich am anderen Ende der Berliner Straße: der Einmündung Mozartstraße eher wie eine Lachnummer wirkt, würde an der Dhünner Straße wegen der größeren Straßenfläche und der höheren Verkehrsdichte viel mehr Sinn machen. Hier würde ein Kreisverkehr – den man übrigens ohne langwierige Buddelei leicht innerhalb eines Arbeitstages einrichten könnte! – sicher helfen, das Verkehrschaos während der Stoßzeiten zu verringern und während der ruhigen Zeiten die Nerven der Verkehrteilnehmer zu schonen. Wer übrigens einmal die Berliner Straße entlang wandert und sich die merkwürdige Vielfalt der verkehrstechnischen Gestaltung von Kreuzungen und Einmündungen anschaut, wird dies kaum ohne Staunen und Kopfschütteln tun können. Auf meiner Homepage www.berndallendorf.de habe ich dieses Thema unter „Wermelskirchener Schildbürgerstreiche / Verkehrswerkstatt Berliner Straße“ näher beleuchtet.

 Bernd Allendorf, Hilfringhauser Str. 75

 

 24.08.2009 Leserbrief zur Oberen Eich

 Schwarz-Gelb-Dunkel-Schaltung?

In der Presseveröffentlichung wurde der Titel von der Redaktion abgeändert in "Rot-gelb-dunkel-Schaltung?", obwohl es dem Artikel vom 07.07.2009 ausdrücklich wie von mir zitiert gestanden hatte. Vielleicht war dem Redakteur bewusst geworden, dass der Begriff "Schwarz-Gelb-Dunkel-Schaltung" nicht ganz logisch ist, und dass er sich in seinem damaligen Artikel möglicherweise in der Formulierung vergriffen hatte.

 Niedliche Laufställchen hat man da an der Oberen Eich für den mündigen Bürger errichtet! Nur wenige Renitenzler - vor allem Schulkinder! - wagen es, die edelgrauen Absperrketten zu übersteigen. Das Gros der Bevölkerung zeigt sich loyal und trottet brav zu einer der beiden Ampeln, um dort das Geheimnis der „Schwarz-Gelb-Dunkel-Schaltung“ zu ergründen, von der im WGA-Bericht vom  07.07.2009 die Rede war. Die dort nachzulesende Ankündigung, „sie (die Ampel) sei an sich aus, also schwarz“ erweist sich als leeres Versprechen, denn was der Fußgänger tatsächlich zu sehen bekommt, ist nicht Schwarz sondern Rot, über das er sich allenfalls „schwarz“ ärgern kann. So wird aus dem versprochenen Angebot, die Ampel im Bedarfsfalle als Hilfe nutzen zu dürfen (oder auch nicht!), der Zwang, die Ampel in jedem Fall nutzen zu müssen. Diese administrative Schikane passt sehr gut zu der ebenso schikanösen „Parkscheinpflicht“ (statt „Parkscheibenpflicht“) während der gebührenfreien ersten Stunde.

 Nachdem der brave Bürger den Ampelknopf gedrückt hat, darf er sich, bevor das ersehnte Grün kommt, erst noch weitere 30 (!) Sekunden am Anblick des roten Ampelmännchens erfreuen, und das nicht selten in Kombination mit einer völlig leeren Straße! Damit nicht nur der Fußgänger, sondern auch der Autofahrer geärgert wird, schaltet die zweite Ampel stets synchron zur ersten. Wenn also an der ersten gedrückt wird, müssen an der zweiten Ampel die  Autos ebenfalls anhalten, auch wenn dort weit und breit kein Fußgänger in Sicht ist. Der einzige bisher erkennbare „Nutzen“ dieses an Genialität nicht zu überbietenden Ampeltandems besteht in einer ständig drohenden Verstopfung des Kreisverkehrs an der Einmündung Jörgensgasse. „Den Zebrastreifen sehen weder Frensing noch Lohkamp als Alternative - dafür gibt es zu viele Autos.“ war in dem oben erwähnten WGA-Artikel zu lesen. Auf der anderen Seite des Kreisverkehrs gibt es nicht weniger Autos, doch da hält man einen Zebrastreifen plötzlich für hinreichend. Was für eine Logik!

 Es ist wirklich eine Schande, in welchem Maße die optische Verbesserung der Oberen Eich durch eine Verschlechterung der verkehrstechnischen Funktionalität (die während des Baustellenprovisoriums deutlich besser war!) entwertet wird. Man fragt sich, wie lange noch die Bevölkerung die Folgen eines derartigen verkehrsplanerischen Dilettantismus wird ertragen müssen.  (Weitere Details auf „www.berndallendorf.de“)

 Bernd Allendorf
Hilfringhauser Str. 75

Wie es diesem Leserbrief erging, ist hier nachzulesen.

 

Dezember 2009

Verkehrsoptimierung an der Eich

 Zum Artikel „Zwei Drittel biegen falsch ab“ (WGA vom 04.12.2009)

In dem Artikel über die Verkehrssituation an der oberen Eich ist zu lesen,  Dr. Prusa vertraue darauf,  dass sich „bestimmte Sachen durch Gewöhnung regeln“. Stimmt genau! Wir haben uns an den Inka-Tempel auf dem Schwanenplatz gewöhnt. Wir haben uns an den Anblick der verdreckten Rathausfassade und den nicht endenden Rattenschwanz von Vorüberlegungen zu ihrer Sanierung gewöhnt. Wir haben uns an die Betonkübel gewöhnt, die hier und da seit Jahren zum Wohle der Menschheit herumstehen. Wir haben uns an die Parkscheinautomaten *) gewöhnt, die immer noch nicht verschwunden sind, obwohl eine Ratsmehrheit sie abschaffen möchte. Und jetzt sollen wir uns an die hanebüchene Ampelschaltung an der oberen Eich gewöhnen. Man hofft wohl darauf, dass die Kritiker irgendwann resignieren. Immerhin ist man bereit, zu „überlegen, noch einmal nachzujustieren – womöglich auch mit Hilfe einer Kamera…“  Das ist zwar sehr löblich, meines Erachtens aber nur ein Schuss mit Kanonen auf Spatzen, der im Endeffekt gar nichts bringt außer Geld- und Zeitverschwendung und unnötiger Verlängerung des Ärgers.        *) Als ob es jemand gehört hätte: Am 08.12.2009 war im WGA von der baldigen Abschaffung der Parkscheinautomaten zu lesen.  Na endlich!

 Dabei wäre es so einfach, das Problem zu lösen. Die Schutzfunktion für die Fußgänger könnte man sicher ebenso effektiv durch Zebrastreifen erreichen, meinetwegen noch unterstützt durch gelbes Ampelblinklicht. Doch die Ampeln dienen ja angeblich nicht nur zum Schutz der Fußgänger, „sie erleichtern auch das Entleeren des Rückstauraums Telegrafenstraße.“  Diesen Rückstauraum könnte man am allereinfachsten beseitigen, indem man die Telegrafenstraße zur Fußgängerzone erklärt. Wenn man dies nicht will, bietet sich als weitere simple  Lösungsmöglichkeit an, die Einbahnrichtung der Telegrafenstraße kurzerhand umzukehren. Dann könnte auch niemand mehr aus der Telegrafenstraße in die Kölner Straße abbiegen, was offenbar unerwünscht ist, obwohl nirgendwo angezeigt wird, dass es verboten ist. Am anderen Ende der Telegrafenstraße könnte der Verkehr ohne jegliche Rückstaugefahr abfließen, vorausgesetzt man  verbietet dort das Linksabbiegen in den Brückenweg. Wer das vorhat, muss dann eben den nierenförmigen Kreisverkehr am Bügeleisen umrunden. Schade nur um das schöne neue Wartehäuschen vor dem Bürgerzentrum, das man ganz umsonst gebaut hätte, müssten doch die Busse jetzt wieder den Brückenweg benutzen. Der Haken an meinem Lösungsvorschlag dürfte sein, dass er zu einfach ist, zu wenig kostet und zu schnell zu realisieren wäre.

Im Januar 2010 erhielt ich ein Schreiben von Dr. Prusa zu diesem Thema.

 

17. März 2010

Verkehrshindernis statt Teersplit (urspr. "Schlaglochsanierung")

Man hätte in der Hilfringhauser Straße ein etwas größeres Schlagloch auch einfach mit drei, vier Schippen  Teersplit  auffüllen können. Doch vielleicht setzt solches neuerdings nach dem Vorbild der Rathaussanierung erst das Einholen von Gutachten und die Ausschreibung eines europaweiten Bieterwettbewerbs voraus?! Vielleicht  entschied man sich deshalb, zur Überbrückung der Zeit bis zum Eintritt in Vorüberlegungen zur Feinjustierung eines Handlungskonzeptes das Loch durch zwei Warnbaken mit aufgesetztem  Blinklicht  zu sichern und zusätzlich zwei Halteverbotsschilder und ein Warnschild (Engpass) aufzustellen. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Verkehrshindernis nicht eine ähnliche Zählebigkeit entwickelt wie z.B. die inzwischen völlig funktionslosen Betonringe an der Einfahrt zum toom-Parkplatz oder das vergammelte Wartehäuschen am Brückenweg. Nimmt man einmal die Geschwindigkeit, mit der die Musikschule nach ihrem Umzug in die Bürgerhäuser mit Schildern (nach 9 Monaten)  und Schlüsseln (nach 13 Monaten) ausgestattet wurde, als Maßstab für das behördliche Grundtempo in Wermelskirchen, so könnten einen bange Ahnungen beschleichen.

Bernd Allendorf
Hilfringhauser Straße

 

20. März 2010

Erinnert fatal an Westerwelle (urspr. "Anspruchshaltung")

zum Artikel "Ämter verteilen, Partei sichtbarer machen" (WGA 18.03.2010)

„Die Anspruchshaltung der Bevölkerung mache Weik sehr zu schaffen" lese ich in dem WGA-Artikel vom 18.März über die Hauptversammlung der FDP. Beispielsweise „…ärgere ihn die Erwartung der Bürger, dass die Schlaglöcher umgehend repariert werden müssten. Der Bürgermeister hätte gerne mehr Aktivbürger, die mit hülfen, wenn die Stadt etwas nicht  schaffe.“

Wie ich bereits in meinem Leserbrief vom Vortage (17. März) erwähnte,  ist die Stadt durchaus in der Lage,  etwas zu schaffen, nämlich ein einzelnes Schlagloch mit einem  sechsteiligen Schilderwald zu drapieren. Mit dem gleichen Aufwand und etwas Teersplit hätte man sicher mehr als nur ein Schlagloch reparieren können!

Weiks Forderung nach „Aktivbürgern“, die ihre Schlaglöcher gefälligst selber reparieren sollen, erinnert übrigens fatal an Guido Westerwelles Schnee schippende Hartz-IV-Empfänger. Er sollte sich nicht wundern, wenn er sich mit derartigen Äußerungen ebenso unbeliebt macht wie der von ihm offenbar hochgeschätzte Westerwelle, der nach Weiks Worten mit der aktuellen Debatte „Mut bewiesen“ habe. 

Bernd Allendorf
Hilfringhauser Straße

 

12. Oktober 2010  WGA

Nicht jeden Schwachsinn gefallen lassen

Christel Zank macht in ihrem Leserbrief vom 7. Oktober folgenden Verbesserungsvorschlag: „Man lässt aber die Ampel am Brückenweg und versetzt die Ampel an der Kölner Straße an das obere Ende dieser Straße. Man kommt dann als Gehbehinderter oder Kinderwagenfahrer schneller über die Straße.“ Prima!  Aber dann sollte man auch am unteren Ende der Kölner Straße und in der Telegrafenstraße und vielen anderen Stellen Ampeln errichten, denn das Überquerungsproblem für Gehbehinderte besteht überall und nicht nur an wenigen auserwählten Stellen. Gleiches gilt auch für das Schutzbedürfnis von Schulkindern, das in dem WGA-Artikel vom 8.Oktober moniert wird. Was nützt es dem hilflosen Schulkind, wenn es hier und da ampelgeschützt die Straße überqueren kann, an der nächsten Ecke aber, wo keine Ampel steht, überfahren wird?!

Dass es sich bei den Ampeln an der Eich um Bedarfsampeln handelt, stimmt übrigens nicht. Der Fußgänger hat Rot und darf als gesetzestreuer Bürger nicht einfach über die Straße laufen, auch wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist und somit gar kein Bedarf besteht. Immer wieder beobachtet man an den Ampeln Situationen, über deren Sinnlosigkeit, man nur hilflos den Kopf schütteln kann. Diejenigen, denen dieses Affentheater zu dumm wird, und in zivilem Ungehorsam das Ampelrot einfach ignorieren, bekommen dann oft noch zu hören, dies sei ein schlechtes Vorbild für die Kinder oder gar der Beginn der Anarchie.

Ich denke da anders: Man sollte Kinder zu selbständigem Denken und Kritikfähigkeit erziehen, damit sie sich nicht jeden Schwachsinn, der ihnen vorgesetzt wird, gefallen lassen. So nobel die Idee vom sicheren Schulweg sein mag, so muss doch bezweifelt werden, ob sie wirklich lückenlos realisiert  werden kann. Sicher ist nur, dass sie auch für manchen Unfug herhalten musste, wie zum Beispiel die Betonringe, die an der Einmündung Unterweg / Grüne Straße seit Jahren – angeblich zum Zwecke der Schulwegsicherung – die Landschaft verschandeln. Da ist übrigens weder eine Ampel noch ein Zebrastreifen!

Bernd Allendorf
Hilfringhauser Straße 75

 

Höhere Mathematik

zum WGA-Artikel Sanierung der Rathausfassade vom 18.10.2011

Ich traute meinen Augen nicht, als ich in dem genannten Artikel zur Rathausfassade las: „Und die auf den ersten Blick faszinierende Idee, die Platten >einfach<  mit jeweils vier Schrauben zu verankern, scheitere an den Kosten für die immens hohe Anzahl  von Bohr- und Schraubvorgängen.“ Ich hatte immer gedacht, man hätte diese Idee möglicherweise aus technischen oder optischen Gründen verworfen. Aber dass nun die Kosten der Hinderungsgrund sein sollen, erfüllt mich mit gelindem Erstaunen. Denn so gewaltig können die Kosten eigentlich nicht sein, ansonsten hätte ich vor einigen Jahren die Verschieferung meines Hauses und die damit verbundene „ immens hohe Anzahl  von Bohr- und Schraubvorgängen“ sicher  nicht bezahlen können. Ob man übrigens unbedingt vier Schrauben pro Platte braucht oder auch mit ein oder zwei Schrauben auskommt, sei mal als Denkanstoß am Rande erwähnt. Ich frage mich langsam, ob man überhaupt mal ein diesbezügliches Angebot einer ortsansässigen Dachdeckerfirma eingeholt hat, oder ob man es von vornherein vorzog, ein Gutachten nach dem anderen einzuholen, und  selig schlummernd abzuwarten, „wie sich das Thema weiterentwickeln könnte“. Glaubt man allen Ernstes, dass dabei am Ende eine billigere Lösung herauskommen wird?!  Das erinnert mich fatal an die „höhere Mathematik“ im Zusammenhang mit den Parkscheinautomaten, als man damals glaubte, das finanzielle Defizit  durch Aufstellen weiterer defizitärer Automaten verringern zu können. Dass dieser Unfug mit „nur“ zwölf Jahren eine überschaubare Lebensdauer hatte, lässt für die Zukunft immerhin hoffen.

Bernd Allendorf
Hilfringhauser Straße 75

 

zum Thema Fußgängerampeln Eich/Brückenweg

Bezug: WGA-Artikel vom 11.11.2011 : Beste, weil sicherste Alternative 

Schluss mit der Ampelschikane!

Die Behauptung des Behindertenbeirats, die Fußgängerampeln an Eich und Brückenweg seien „…womöglich nicht für Autofahrer am besten…, aber stattdessen für Fußgänger und Menschen mit Behinderung“, ist schlicht falsch. Das gebetsmühlenartig vorgetragene Sicherheitsargument bricht in sich zusammen, wenn man sich mal einen wirklich extrem Gehbehinderten vorstellt, der zu langsam ist, um die Straße während einer Rotphase für die Autofahrer zu überqueren. Was etwa bei Nacht und Nebel passieren könnte, wem ein herannahender Autofahrer in sorglosem Vertrauen auf das Ampelgrün ungebremst auf den Lahmen zubrettert, wagt man sich nicht auszumalen. Durch einen Zebrastreifen - ggf. noch ergänzt durch ein gelbes Blinklicht – wäre in diesem Falle dem Sicherheitsbedürfnis weitaus effektiver Genüge getan. An extrem belebten Stellen (z.B. den Kölner Ringen) können Fußgängerampeln sinnvoll sein, dienen hier aber nicht nur dem Schutz der Fußgänger sondern weit mehr noch dem Schutz der Autofahrer vor einem nicht abreißenden Passantenstrom, der einen Zebrastreifen dauerhaft blockieren und damit den Verkehr lahmlegen könnte. Letzteres ist jedoch in Wermelskirchen nicht zu befürchten und deshalb werden die Ampeln hier von Vielen als sinnlos und schikanös empfunden, und zwar weniger für die Autofahrer (die sind an rote Ampeln gewöhnt) als für die Fußgänger, die gezwungen werden, sich am Anblick des roten Ampelmännchen zu erquicken, obwohl sie oft in dieser Zeit die Straße mehrfach hätten problemlos  überqueren können.

Wer sich als mündiger Bürger über das Ampelrot hinwegsetzt, was übrigens immer häufiger beobachtet wird, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Verwarnungsgeld von 5 Euro rechnen. Das Ärgernis wäre schon weniger schlimm, wenn man sich wenigstens dazu durchringen könnte, das eigeninitiative Überqueren zu legalisieren, etwa durch Anbringen von Schildern: „Überqueren bei Rot auf eigene Gefahr erlaubt“. Die Ampeln wären dann zwar immer noch überflüssig, aber wenigstens ihres schikanösen Charakters beraubt.

Bernd Allendorf, Hilfringhauser Straße 75

Bei der Veröffentlichung wurde der Leserbrief um die oben grün gedruckte Passage gekürzt.

 

Auf einen Leserbrief des Behindertenbeirats vom 22.11.2011 reagierte ich folgendermaßen:

Ampeln nicht sicherer

Zum Leserbrief  von Jürgen Löhmer und  Christian Ay zur Frage der Ampeln Brückenweg und Eich

Die Berufung des Behindertenbeirats auf  statistische Untersuchungen der Versicherungswirtschaft bedarf einer kleinen Ergänzung (nachzulesen auf der Internetseite des GDV). Ich zitiere:

„Im Jahr 2009 verunglückten laut amtlicher Statistik 5.506 Personen an Zebrastreifen (Fußgängerüberwegen), 26 davon tödlich. Sind Zebrastreifen also besonders unsicher und sind andere Querungsanlagen wie einfache Mittelinseln oder Fußgängerampeln möglicherweise sicherer? Um dieser Frage nachzugehen, hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) eine vergleichende Sicherheitsbewertung von 335 unterschiedlichen Querungsanlagen (Mittelinseln, Zebrastreifen mit und ohne Mittelinseln und Fußgängerampeln) in den Städten Hannover, Karlsruhe und Stuttgart durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass richtig geplante und ausgestattete Zebrastreifen eine, unabhängig von der Kraftfahrzeugbelastung, vergleichbare Sicherheit bieten können wie Fußgängerampeln.“

Bernd Allendorf, Hilfringhauser Str. 75

Am 28.11.2011 wurde im Verkehrsausschuss mit 8:5 Stimmen für den Fortbestand der Ampeln votiert, worüber der WGA am 30.11 unter dem Titel Ampeln bleiben stehen berichtete. Schon fast makaber wirkt die ungefähre zeitliche Koinzidenz dieses Beschlusses mit der Schreckensmeldung von einem schweren Unfall an einer Fußgängerampel in Köln. Ich verzichtete im meinem Leserbrief jedoch bewusst auf eine populistische Ausschlachtung dieses Ereignisses.

Es ginge auch ohne Schikane

Zum Artikel „Ampeln bleiben stehen“ vom 30.11.2011

Während die Ansicht, nicht der Auf- sondern der Abbau der Ampeln an Eich und Brückenweg wäre ein „Schildbürgerstreich “ (Krüger, BüFo) und erfordere einen zu  großen „Aufwand “ (Zulauf, FDP), allenfalls Heiterkeit auslöst, bedarf eine andere Falschbehauptung erneut einer Richtigstellung. Es sind keineswegs in erster Linie die (von Dr. Prusa pauschal der Rücksichtslosigkeit beschuldigten) Autofahrer, die über die Wartezeit an den Ampeln „wettern“. Denn die Autofahrer haben  im Normalfall Grün, so dass sie  viel weniger Grund zu meckern haben als die Fußgänger, die ständig Rot haben und (meist völlig unnötig) warten müssen. Die Front verläuft nicht zwischen Autofahrern und Fußgängern, sondern zwischen unsicheren Fußgängern, die ampelgestütztes Überqueren schätzen, und solchen, die keine Ampel nötig haben und den Wartezwang als unerträgliche Bevormundung empfinden.

Es wäre ein Leichtes, beiden Gruppen gerecht zu werden, würde man sich einfach wieder auf jene ominöse „Rot-Gelb-Dunkel-Schaltung“ rückbesinnen, die seinerzeit vor dem Bau der Ampeln verheißungsvoll durch die Presse geisterte, an die sich aber hinterher  offenbar keiner mehr erinnern konnte oder wollte. Sinn einer solchen Schaltung wäre die Umwandlung der jetzigen „Schikaneschaltung“ in eine echte „Bedarfsschaltung“. Das unerwünschte Missdeuten der dunkel geschalteten Ampel als „außer Betrieb“ könnte man übrigens leicht durch kleine Hinweisschilder über den Ampeldrückern (etwa: Bedarfsampel - Bei Bedarf bitte drücken) verhindern. Eine solche Lösung wäre nicht nur für die Fußgänger  besser, auch die Autofahrer könnten sich freuen. Denn da alle Drückvorgänge wegfallen würden, die derzeit einzig aus Furcht vor einem möglichen Verwarnungsgeld erfolgen, wären die Ampeln viel seltener rot. Wenn gleichzeitig auch die unsäglich schwachsinnige Parallelschaltung der beiden Ampeln aufgegeben  würde, wäre die Freude fast grenzenlos. Leider könnte diese einfache Lösung an  einigen Betonköpfen scheitern, denen es nicht reicht, die Bürger nur mit Betonringen zu schikanieren.

Bernd Allendorf, Hilfringhauser Str. 75

Den folgenden Brief zog  ich vor seiner Veröffentlichung zurück, nachdem  mir Henning Rehse (WNK) mitteilte, er habe sich von der Kontraproduktivität der "Schraubenlösung" überzeugt und trage die jetzige Vorgehensweise mit. Da wollte ich dann keinen "Senf nach dem Essen" mehr liefern und weiter für die Schrauben plädieren. Die  Zweifel an der  Sinnhaftigkeit des geologischen Gutachtens bleiben trotzdem bestehen.

Geologisches Feuerwerk? (2.12.2011)

Zum  Thema Rathausfassade

Erst waren es die „Kosten für die immense Anzahl von Bohr- und Schraubvorgängen“, die gegen die von der WNK vorgeschlagene Sicherung der Rathausfassade durch zusätzliche Verschraubungen der Platten ins Feld geführt wurden; jetzt sind es – nachdem man sich wohl von der Lächerlichkeit dieses Arguments hat überzeugen lassen - „statische Gründe“, die dagegen sprechen. Dieses Argument stammt aber hoffentlich nicht aus dem Munde der gleichen „Experten“, die jetzt den Auftrag für ein mit 100.000 Euro dotiertes geologisches Gutachten erhalten sollen! Andernfalls bekäme die Angelegenheit einen leicht anrüchigen Beigeschmack.

Es sollte nicht übersehen werden, dass die Kosten für das Gutachten in der gleichen Größenordnung liegen wie die Kosten für die Verschraubung.  Nur mit dem Unterschied, dass die Verschraubung das Problem  möglicherweise beseitigen könnte, während das Gutachten (ähnlich den Heilsversprechungen der Religionen) bestenfalls die vage Hoffnung auf eine zukünftige Zeit- und Kostenersparnis generieren würde, in Verbindung mit dem einzig sicheren Ergebnis, dass 100.000 Euro und ein weiteres halbes Jahr futsch wären, über das sich die Algen und die Gerüstverleihfirma freuen dürften.

Es grenzt schon ans Makabre, dass in Zeiten extremer fiskalischer Bedrängnis, wo der Musikschule und anderen kulturellen, sozialen und sportlichen Einrichtungen der Geldhahn zugedreht werden soll, der Zuschuss fürs Kirmesfeuerwerk gestrichen wird, um auf der anderen Seite das Geld für ein höchstwahrscheinlich nutzloses Gutachten zu verfeuern.

Bernd Allendorf, Hilfringhauser Straße 75

 

Bessere Lösung für Radverkehr möglich

zum WGA-Artikel: BF will Rad-Streifen ganz „ausradieren“ vom 16.06.2012

 Die Sorge um die Sicherheit der Radfahrer auf  der Telegrafenstraße  erfordert nicht zwangsläufig  - wie vom Bürgerforum gewünscht - die Rückkehr zum Verbot des Radverkehrs entgegen der Einbahnrichtung. Eine viel einfachere und elegantere Lösung wäre,  die Ausfahrt aus der Telegrafenstraße in Richtung Eich für den Autoverkehr zu sperren, so dass dieser den Weg über „An der Feuerwache“ nehmen müsste. Damit würde erreicht, dass niemand mehr auf den Gedanken käme, die Telegrafenstraße als bequeme Abkürzung zu missbrauchen, sondern dass der Durchgangsverkehr wirklich über die angestrebte „Hauptverkehrsader“ Brückenweg  fließen würde. Diese Umwandlung in eine Sperrstraße mit „Anliegerverkehr frei“ würde die Telegrafenstraße zu einem Dorado für Fußgänger und Radfahrer  machen und insbesondere auch der Außengastronomie zugute kommen. Ganz nebenbei würden auch noch einige Missstände beseitigt, wie z.B. die häufigen Rückstaus an der Einmündung Eich/Brückenweg  oder das oft gerügte Einbiegen aus der Telegrafenstraße in die Kölner Straße.  Schade nur, dass diese Lösung mal wieder zu einfach und preisgünstig für Wermelskirchen sein könnte!

Bernd Allendorf, Hilfringhauser Straße 75

Am Abend des gleichen Tages, an dem obiger Leserbrief leicht verändert abgedruckt wurde, beschloss der Verkehrausschuss mit einer Stimme Mehrheit, den Radversuch zu beenden. Artikel

 

Mammutkiefer oder Metaseqoia gigantea?

Zum WGA- Artikel vom 26.11.2012

Wie heißt Wermelskirchens größter Stolz denn nun wirklich? Die vormals beliebte „kalifornische Mammutkiefer“ ist als botanischer Unsinn (nach einem dezenten Hinweis meinerseits)  inzwischen von der Internetseite der Stadt verschwunden und heißt dort jetzt korrekt „kalifornischer Mammutbaum“.  Im Wikipedia-Artikel über Wermelskirchen hatte allerdings ein besonders Schlauer meine damalige Änderung wieder rückgängig gemacht, so dass dort abermals die gute alte „Mammutkiefer“ prangte. Ich bin mal gespannt, ob meine erneute Korrektur Bestand hat.  Im WGA-Artikel las ich nun von einer „Metasequoia gigantea (auch Wellingtonie genannt)“.  Als ich bei Wikipedia den Suchbegriff „Wellingtonie“ eingab, wurde ich zum Artikel „Riesenmammutbaum“ weitergeleitet, in dem die  botanische Bezeichnung „Sequoiadendron giganteum“ angegeben ist. Der Suchbegriff „Metasequoia“ führte zum „Urweltmammutbaum“ (Metasequoia glyptostroboides), der erst 1941 in China  entdeckt wurde. Ein solcher kann also kaum  1870 in Wermelskirchen gepflanzt worden sein, zumal er auch ganz anders aussieht.  Auch andere Arten der Gattung „Metasequoia“ kommen nicht in Frage, denn abgesehen davon, dass die alle ausgestorben sind, trägt keine davon den Beinamen „gigantea“. Da es (immer laut Wikipedia, deshalb ohne Gewähr) überhaupt nur noch drei überlebende Arten  von „Mammutbäumen“  (eine Unterfamilie der Familie der „Zypressengewächse“)  gibt, käme allenfalls neben dem Riesenmammutbaum noch der „Küstenmammutbaum“ (Sequoia sempervirens) in Frage. Vielleicht findet sich mal ein versierter Botaniker, der hier endgültig  Klarheit schaffen kann. Bis dahin empfiehlt es sich, beim schlichten „Mammutbaum“ zu bleiben. 

Bernd Allendorf, Hilfringhauser Straße 75

Nach dem Erscheinen des Leserbriefes erhielt ich einen Anruf eines Baumschulmitarbeiters, der sich sicher schien, es handele sich um Sequoiadendron giganteum, der zur Familie der Eibengewächse gehöre. Letzteres ist aber vermutlich eine veraltete Systematik, denn in Wikipedia gehört er zu den Zypressengewächsen.

 

Allergie gegen einfache Lösungen (06.04.2013)

Zum Leserbrief von Henning Rehse (WGA vom 04.04.2013)

So sehr ich seinerzeit die Anregung von Herrn Rehse begrüßte, die Fußgänger(schikane)ampeln  an Brückenweg und Eich durch Zebrasteifen zu ersetzen, so wenig kann ich seine Polemik gegen den Radverkehr in der Telegrafenstraße nachvollziehen. Es grenzt schon ein wenig an unfreiwillige Komik, wenn Herr Rehse zu bequem ist, den morgendlichen Brötchenkauf mit einem kleinen Spaziergang  zu verbinden, andererseits aber keine Hemmungen hat,  den Radfahrern die teils gefährliche, teils anstrengende Alternative Kölner Straße – Berliner Straße  zuzumuten.

Was die Gefährdung der Radfahrer anlangt, so sehe ich die vor allem im Bereich kurz vor der Einmündung der Telegrafenstraße auf die Eich. Dort könnte es wegen der geringen Fahrbahnbreite bei der Begegnung von Bus und Radfahrer dramatisch eng werden. Dieses  Problem (wie auch viele andere) ließe sich durch eine Sperrung des letzten (verengten)  Straßenabschnitts  bei gleichzeitiger  Umleitung des Autoverkehrs über „An der Feuerwache“ lösen, und zwar  viel effektiver als durch das zuletzt beschlossene  Maßnahmenbündel (Wen juckt schon ernsthaft die „Stolperschwelle“ an der Einfahrt zur Telegrafenstraße?). Dass dieser Vorschlag, der auch mal von der SPD aufgegriffen wurde, sang- und klanglos in der Versenkung verschwand, fällt für mich unter die für Wermelskirchen typische Allergie gegen einfache Lösungen.

Da malt man lieber ein wenig auf der Straße herum und stellt neue Schilder auf. Als ich kürzlich von der Telegrafenstraße  in die Straße „An der Feuerwache“ abbiegen wollte, war ich doch sehr verunsichert, als ich plötzlich ein neues (quadratisches) Schild vor mir sah, auf dem ein weißer Geradeauspfeil auf blauem Grund prangte. „Nanu, darf ich jetzt etwa nur noch geradeaus fahren?“ dachte ich zunächst, dann aber sah ich darunter ein Zusatzschild mit einem Fahrrad. „Aha, das soll wohl nur für Radfahrer gelten!“ beruhigte ich mich und bog ab. Zu Hause informierte ich mich im Internet über die genaue Bedeutung der Schilder. Das blaue bedeutet: „Hinweis auf eine Einbahnstraße“ und das Zusatzschild darunter: „Radverkehr von links und rechts“. Wahrlich eine würdige Bereicherung des Wermelskirchener Schilda-Waldes! Man darf gespannt sein, wie lange es brauchen wird, um die Verwechslung mit dem vermutlich gemeinten Schild „Radfahrer im Gegenverkehr“ zu bemerken.

Bernd Allendorf, Hilfringhauser Straße