WGA 07.07.2009

Ampeln auf der Eich zunächst zwingend

Von Thomas Wintgen

Tiefbauamtsleiter Stefan Lohkamp und Bürgermeister Eric Weik teilen folgende Meinung, sagt Weik: Jede Ampel, die nicht komme, sei besser. Insofern hätten sie auch die Anregung des Stadtverordneten Bernd Meyer positiv aufgenommen, die beiden Ampeln auf der Eich nicht in Betrieb zu nehmen oder erst gar nicht aufzustellen.

Aber Udo Frensing, der für die Stadt die Bauaufsicht führt in der Innenstadt, erinnert eine wesentliche Basis des Umbaus dieser Innenstadt: Die Verkehrszählung 2004 geht davon aus, dass künftig auf der Eich pro Stunde 600 Autos fahren und 100 Fußgänger gehen. Frensing: "Da ist eine Lichtsignalanlage zwingend." Die verführerische Maßnahme, es mal zunächst ohne Ampel zu versuchen, sei der falsche Weg, weil er bewusst das Risiko in Kauf nähme, dass erst etwas passieren müsste, ehe dann doch eine Ampel aufgestellt würde.

An dieser Stelle nahm die Diskussion im Rathaus einen anderen Verlauf. Nach offizieller Lesart wird bewusst die Möglichkeit genannt, dass man die Ampel eines Tages abschalten könnte, sollte sich erweisen, dass sie überflüssig ist. Frensing: "Das ist durchaus denkbar." Dabei sind die Ampeln - eine steht etwa vor der Drogerie, die andere etwa vor dem Balkan-Restaurant - schon als Schwarz-Gelb-Dunkel-Schaltung vorgesehen. Das heißt sie ist an sich aus, also schwarz. Kommt ein Fußgänger und will die Straße überqueren, schaltet sie für die Autos auf Gelb, bis die Straßen-Distanz zwischen den Ampeln leer ist, und dann auf Rot.

Das hätte für Autofahrer aus der Telegrafenstraße die günstige Folge, dass sie - zwischen den beiden Ampeln - auf die Eich gelangen, wo die Haupt-Fahrtrichtung künftig weder die Kölner- noch die Telegrafenstraße ist, sondern Eich - Brückenweg bzw. umgekehrt. Den Zebrastreifen sehen weder Frensing noch Lohkamp als Alternative - dafür gibt es zu viele Autos. Und die Stadt geht fest davon aus, dass der Loches-Platz eines Tages teilweise bebaut wird.

 

WGA 26.08.2009

Freude über die beiden neuen Ampeln   (Kommentar dazu)

Von Thomas Wintgen

"Wir Blinde und Sehbehinderte sind froh über die beiden neuen Ampeln." Mitglieder des Remscheider Blindenvereins betonten dies gestern im Beirat für Menschen mit Behinderungen.

Hier stellen sich reihum die vertretenen Organisationen vor, und gestern war der Blindenverein an der Reihe, der in Remscheid sitzt, aber für Blinde in Wermelskirchen, Rade und Hückeswagen offen ist. Der Verein besteht seit 76 Jahren, habe aber auch Probleme mit der Altersstruktur und heute nur 37 Mitglieder. Es gebe Kegelclub, Frauengruppe und einen Stammtisch im Remscheider Kolpinghaus (Palmstr. 10), sagte Vorsitzende Brigitte Sommer.  Kontaktaufnahme: 0 21 91 / 29 16 77

Marietta Höller ist für den Verein Mitglied im Beirat. Sie schilderte, dass sich viele Menschen darüber wunderten, dass sie vergleichsweise zielstrebig ihres Weges gehe, aber einen weißen Stock bei sich habe. Symptome ihrer Krankheit (Makula-Degeneration) seien, dass es im Zentrum "fast dunkel" sei, dass sie aber am Rand - wie zur Orientierung - insbesondere hell und dunkel wahrnehme. Lesen und direktes Erkennen verschwinde immer mehr.

Brigitte Sommer hakte bei ihrem Lob für die neuen Ampeln im Bereich Brückenweg / obere Eich gleich nach: "Gerade von akustischen Ampeln haben auch ältere Menschen etwas." Das zurzeit häufig in die Diskussion eingebrachte System "Shared Space" (frei übersetzt: geteilter Raum) "können Sie vergessen. Dann geht kein Blinder mehr über die Straße." Der Blindenverband habe speziell Fachgremien auf Bundesebene, und das Fachgremium Verkehr "lehnt das grundsätzlich ab".

 

WGA 28.08.2009

Aussage war ein Fehler

Von Michael Albrecht

Wiebke Diewald versteht die Welt nicht mehr. Ihr Sohn Marvin wechselte zum Schuljahresbeginn zur Hauptschule. Das bedeutet für den 14-Jährigen, dass sich sein Schulweg erheblich verlängert hat.

Er muss von der Straße Fuchsbau am Braunsberg täglich ins Ostviertel. Hin- und zurück sind das fast genau auf den Meter sieben Kilometer.

"Ein Weg sind 3 505 Meter", weiß Wiebke Diewald, die auf Anraten der zuständigen Mitarbeiterin des Schulamtes mit einem Kilometerzähler den Schulweg in der letzten Sommerferienwoche abgegangen ist. Die Rathaus-Angestellte hat auch darauf verwiesen, dass Grundlage für die Berechnung der Weg über die Straße Jagdfeld zulässig ist. Die Abkürzung über eine Treppe, durch die einige Meter eingespart werden könnten, müsse nicht berücksichtigt werden.

Deshalb waren Wiebke und Marvin Diewald guten Mutes, als sie die Mindestgrenze für die Bewilligung einer Fahrkarte um fünf Meter hinter sich lassen konnten. Desto größer die Überraschung, als besagte Sachbear

beiterin das Begehren nun doch abschlägig entschieden hat. Auf einmal sei die Abkürzung über die Treppe doch Grundlage der Berechnung gewesen, wundert sich Wiebke Diewald. Das ärgert sie besonders, weil die Treppe vom Winterdienst ausgenommen werde. Sie sieht ein erhöhtes Unfallrisiko für ihren Sohn.

Dass die Erteilung der Fahrkarte an ein paar Metern scheitert, bedauert Bürgermeister Eric Weik. Aber rechtlich habe die Stadt keine andere Wahl, als sich an die gesetzliche Vorgabe von 3,5 Kilometern zu halten. Dass die zuständige Sachbearbeiterin in puncto der Treppe anfänglich eine unrichtige Aussage gemacht habe, sei ein bedauerlicher Fehler gewesen.

Die Möglichkeit in einem solchen Grenzfall ein Auge zuzudrücken, habe die Stadt aufgrund entsprechender Gerichtsentscheidungen nicht. "Wir dürfen das einfach nicht."

 

WGA Artikel vom: 04.12.2009

Obere Eich: Zwei Drittel biegen falsch ab

(sn). Die Ampeln auf der oberen Eich beschäftigen nach wie vor insbesondere Einzelhändler und Gastronomen. Ihre These: Die Ampel in Höhe des Zugangs zum Wochenmarkt möge ja noch Sinn machen, aber zumindest diese hier gehöre abgeschaltet. Wobei auch viele noch im Ohr haben, dass die Ampeln entweder schwarz bleiben oder rot leuchten würden, nie jedoch grün.

 Nun scheint auch im Rathaus klar zu sein, dass das Optimum noch nicht erreicht ist. Die neue Feineinstellung der Ampeln habe es "offensichtlich noch nicht so richtig gebracht", räumt Technischer Beigeordneter Dr. André Benedict Prusa ein, der das Thema "geerbt" hat.

Er vertraut freilich auch ein wenig darauf, dass sich "bestimmte Sachen durch Gewöhnung regeln". Wenn sich freilich die Staus an der Ampel vor der Drogerie nicht abstellten, die phasenweise bis deutlich hinter den Kreisel Jörgensgasse reichen, dann müsse man überlegen, noch einmal nachzujustieren - womöglich auch mit Hilfe einer Kamera, die die Verkehrsströme ein paar Wochen dokumentiert.

Der Sinn der beiden Ampeln bestehe nicht nur im Schutz der Fußgänger beim Überqueren der Straße, sondern Dr. Prusa sieht sie auch so: "Sie erleichtern das 'Entleeren' des Rückstauraums Telegrafenstraße - insbesondere für Omnibusse." Und da seien dem Verkehrsplaner letztlich ein paar Pkw an der Jörgensgasse "lieber" als zwei, drei Busse in der Telegrafenstraße.

Natürlich beobachtet auch die Stadt, dass sich zurzeit zwei Drittel der Autofahrer über das Verbot hinwegsetzen, direkt von der Telegrafen- in die Kölner Straße abzubiegen . .

 

WGA 08.12.2009

Automaten stehen vor dem Aus

(awe). Wie in seinem Kooperationsvertrag angekündigt, will das Bürgermeister-Bündnis (Bürgerforum, FDP, WNK UWG, Bündnis 90/Grüne) die Parkautomaten abschaffen. In einem Antrag, der im Rat am 14. Dezember eingebracht wird, wird die Verwaltung beauftragt, den "ruhenden Verkehr neu zu regeln".

Die Parkautomaten hätten sich nicht bewährt, die laufenden Kosten würden bei weitem die Einnahmen übersteigen. Außerdem, so findet das Bündnis, würden Straßen und Parkplätze durch die Parkscheine verunreinigt.

Durch den häufigen Ausfall der Geräte besitze das Ordnungsamt obendrein keine eindeutige Beweisführung bei Falschparkern. Weil die Software der Parkautomaten kurzfristig erneuert werden müsse, ergäbe sich desweiteren eine Investitionsentlastung für den städtischen Haushalt, meinen die vier Mehrheits-Parteien.

In ihrem Antrag fordern sie, den ruhenden Verkehr im gesamten Stadtgebiet durch Parkscheiben zu regeln. Die zulässige Dauer solle von einer halben Stunde für das Gebiet Kölner- und Telegrafenstraße sowie Eich auf die übrigen Straßen zeitlich gestaffelt bis auf zwei Stunden ausgedehnt werden. Die Automaten sollen abgebaut werden.

 

WGA 18.03.2010

Ämter verteilen, Partei sichtbarer machen

Von Anna Wieland

Wir werden unsere Partei in den nächsten fünf Jahren verjüngen, um an die Erfolge des vergangenen Jahres anzuknüpfen." Das kündigte Heinz Jürgen Manderla, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Stadtrat, in der Jahreshauptversammlung im Hotel "Zur Eich" an.

FDP-VorstandEr freute sich über das steigende Interesse der jüngeren Generation: Nur mit jungem Elan, gekoppelt mit der Erfahrung der Älteren, könne man weiterhin auf der Erfolgswelle schwimmen. Mit der Umstrukturierung dürfe die Partei nicht gespalten werden, sagte Manderla. "Wir wollen unser Wir-Gefühl beibehalten. Ich bin froh, dass wir dieselbe Leitlinie vertreten und dennoch in der Sache differenziert diskutieren können."

Bürgermeister Eric Weik (FDP) verknüpfte die Lage in Wermelskirchen mit der Debatte über den "Sozialstaat Deutschland". Der Sozialstaat solle dem helfen, der sich nicht selber helfen könne, und nicht denen, die sich nicht selber helfen wollten. Für notwendige Transferleistungen müssten die Kommunen die zentrale Rolle bei der Arbeitsvermittlung übernehmen. Sozialämter hätten einen wesentlich besseren Einblick als die Bundesagentur für Arbeit.

Weik: "Guido Westerwelle hat mit seiner aktuellen Debatte Mut bewiesen." Der Vorsitzende mache sich sicher keine Freunde. Aber das sei auch nicht Aufgabe von Politikern.

Die Anspruchshaltung der Bevölkerung mache Weik sehr zu schaffen. "Ich kann nicht verstehen, warum manche Personen umgehend bei der Stadt anrufen, wenn Schnee fällt. "Der Schneepflug kann nun mal nicht stündlich bei jedem vor der Tür entlang fahren."

Ebenso ärgere ihn die Erwartung der Bürger, dass die Schlaglöcher umgehend repariert werden müssten. Der Bürgermeister hätte gern mehr "Aktivbüger", die mit hülfen, wenn die Stadt etwas nicht schaffe.

Vorsitzender Dr. Werner Güntermann zeigte sich begeistert über die Aktivitäten in der Partei. Der Ortsverband zähle derzeit 57 Mitglieder, davon 30 aus Wermelskirchen. Güntermann will noch mehr Mitglieder werben und peilt für die Landtagswahl hohe Ziele an.

Dazu passte der Antrag, die FDP Wermelskirchen "auf breitere Schultern" zu stellen und den Vorstand neu zu organisieren (besondere Aufgabe für jedes Amt). Lee Weik: "Wir müssen unsere Partei sichtbarer machen" und darum die Aufgaben klar verteilen.

Ebenso einstimmig verabschiedeten die Mitglieder den Antrag, einen Seniorenbeauftragten zu bestellen. Eine kontroverse Diskussion betraf die Frage, ob sich die BEW mit anderen Gasversorgungsunternehmen zur rhexx GmbH zusammen schließt. Auf dem Tisch lag der Antrag, das abzulehnen.

Was die Ratsfraktion provozierte, habe diese doch schon x Mal über dieses Thema debattiert habe (Ergebnis: 4 pro, 4 contra, 1 Enthaltung). "Ich hatte ein bisschen mehr Loyalität zum Thema erwartet. Jetzt auf dem Ortsparteitag Druck auf uns auszuüben, finde ich nicht in Ordnung", meinte Manderla. Er wolle sich nicht zum "Spielball der Partei" machen lassen. Der Ortsverband lehnte das Nein zu Rhexx mit 10:8 Stimmen (3 Enthaltungen) ab.

FDP-Vorstand

Der neue Vorstand der FDP: Dr. Werner Güntermann (Vorsitzender), Horst Walter Schenk (1. Vize), Patrick Engels (2. Vize), Anja Güntermann (Schatzmeisterin), Hartmut Zulauf (Schriftführer), Lee Weik (Beisitzerin Programmatik), Peter Sterz und Tim bosbach (Beisitzer Organisation, Presse, Öffentlichkeitsarbeit) und Julia Buschhorn (Betreuung neuer Mitglieder).

Das beste Wahlergebnis erzielte das Ehepaar Güntermann, gefolgt von Engels und Zulauf. In den Kreishauptausschuss delegierte die FDP Bosbach, Werner Güntermann und Lee Weik.