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Betonringe

An der Einmündung des Unterwegs in die Grüne Straße hat man die Rechtsabbiegerspur durch Betonringe blockiert.

Diese Maßnahme ist mitnichten als Schikane für die Autofahrer gedacht, sondern dient  nach offizieller Verlautbarung der Schulwegsicherung.   

 

Nachtrag im Dezember 2011

Den solchermaßen abgesicherten Schulkindern wird
hier die Gelegenheit zu einer Rast in weichem Gras geboten.

Und hier können sie baden, wenn sie wollen.
   
Nachtrag im Dezember 2011:

 

Seit ca. einem halben Jahr (oder auch bereits länger) ist der Kübelspuk am Unterweg verschwunden und hat einer optisch halbwegs erträglichen Lösung Platz gemacht.

 

Umso ausdauernder erweisen sich die im Folgenden beschriebenen Betonringe am toom-Parkplatz.

 

   
Optisch nicht ganz so ekelhaft sind die Betonringe in der Viktoriastraße an der Einfahrt zum "toom"-Parkplatz, dafür aber  noch einen Deut bekloppter.

Aus irgendeinem schwer verständlichen Grunde war jemand der Meinung, es würde einen - wie auch immer gearteten - Schaden anrichten, wenn die Autofahrer nach getätigtem Einkauf den Parkplatz des Supermarktes über die Viktoriastraße verlassen würden.

Um diesen Schaden von der Menschheit abzuwenden, wurden Betonringe aufgestellt, so dass der willfährige Untertan jetzt einen nicht unerheblichen Umweg fahren muss.

Offenbar besitzen in unserem Staatswesen gewisse Leute, die vor dem Gesetz etwas gleicher sind als die anderen, die nötige Machtfülle, um solch abenteuerlich groben Unfug veranlassen zu können.

Zum Glück waren nicht alle Untertanen so willfährig, dem als schikanös empfundenen Diktat der Obrigkeit widerstandslos Folge zu leisten.

Sehr schnell entdeckten einige Pfiffikusse die Einfahrt zur Intersport-Garage als raffinierte Möglichkeit, dem  behördlichen Verbot ein Schnippchen zu schlagen.

Um diesem schändlichen Tun wiederum Einhalt zu gebieten, wurden zwei bewegliche Hindernisse aufgestellt. Im nebenstehenden Bild sieht man sie rechts neben dem Pfeiler stehen.

Ursprünglich standen sie links neben dem Pfeiler. In dieser Position sollten sie zwar ein Abbiegen nach links in die Parkgarage ermöglichen, jedoch ein solches nach  rechts in die verbotene Viktoriastraße unterbinden.

Doch dies  war für den findigen Rebellen kein wirklicher Hinderungsgrund, weiterhin seinem renitenten Laster zu frönen.

Wenn man schon nicht nach rechts abbiegen konnte, so bog man halt nach links ab, wendete in der Garage und fuhr grinsend von dannen.

Weil das auf Dauer etwas lästig war, verfiel man bald darauf, die Plastikhindernisse zu verrücken, vorsichtig erst, dann immer dreister, so dass man zunächst mit dem Smart, später aber auch mit "normalen" Autos rechts herum kam.

Im Laufe der letzten Wochen und Monate entwickelte sich so ein heimlicher und  verbissener Kleinkrieg zwischen denen, die immer wieder für eine schikanentaugliche Aufstellung der Plastikhindernisse sorgten, und denen, die sie immer wieder - mal zaghaft mal mutig bis wütend - beiseite räumten.

Dank dieses wechselvollen Kleinkrieges gehören besagte Hindernisse inzwischen zu den meistbewegten Objekten in Wermelskirchen.

Ich selbst habe eines dieser Teile einmal durch (versehentliches!) Rammen mit meinem Fahrzeug von der Stelle bewegt, was mir sofort ein heftig missbilligendes Hupen meines Hintermanns eintrug. Es gibt eben auch noch ordnungsliebende Bürger!

Am Nachmittag des 7. Mai 2009, als die obigen Bilder aufgenommen wurden, scheint die Anarchie einen (vorläufigen?) Sieg davongetragen zu haben. Die Hindernisse sind beiseite geräumt, und ein steter Verkehrsstrom  ergießt sich vom toom-Parkplatz auf verbotenem Wege in die Viktoriastraße.

Anders wäre auch kaum ein zügiges Wegkommen möglich gewesen, denn diejenigen, die auf dem Pfade der Tugend wandelnd den orthodoxen Weg über Biberweg und Kreisverkehr Ostringhausen nahmen, standen im Stau. Letzterer dürfte aber kaum dem Kreisverkehr anzulasten sein, sondern vielmehr auf das Konto der Ampelmänner gehen, die beim Bau der Umgehungsstraße ihr vorgestriges Unwesen trieben.

Bleibt abzuwarten, ob die Zucht- und Ordnungsfraktion jetzt klein beigibt, oder auf den nahe liegenden Gedanken verfällt, dem widerspenstigen Autofahrervolk  statt der labbrigen Plastikteile ein, zwei solide Betonringe in den sündigen Weg zu stellen.

Am 11. Juni 2009 entstand das nebenstehende Foto. Es zeigt die beiden offenbar vom Kampf ermüdeten Plastikritter, wie sie sich dezent in einer neutralen Ecke zur Ruhe begeben haben. Ob dies nun das Eingeständnis ihrer endgültigen Niederlage ist, oder ob sie nur grimmig auf ihren erneuten Einsatz lauern, ist ihnen nicht anzusehen.

Obwohl jetzt die vor Aufstellen der Betonringe herrschende Verkehrssituation stillschweigend wieder geduldet wird, ist noch niemand auf den nahe liegenden Gedanken gekommen, die Betonringe wieder zu entfernen. Denn das wäre wohl zu viel der Menschenfreundlichkeit.

Ein bisschen Schikane sollte schon sein, damit gewisse Leute wenigstens ein bisschen Spaß am Leben haben!