Hörgenuss der besonderen Art: Konzert des
Sinfonieorchesters im PZ
Von
Ursula Hellmann
Für das Konzert mit
Kammermusikstücken aus dem 18. und 19. Jahrhundert hatte das Sinfonieorchester
Wermelskirchen diesmal ein Ambiente mit Symbolen des 20. Jahrhunderts gewählt.
Im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums war es während der Aufführung der
einzelnen Sonaten so still, als spielten die Interpreten vor leerem Saal. Dabei
war die Besucherzahl erstaunlich.
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Zu Beginn des klar
gegliederten Programms erklang die Sonate für Violine und Klavier, op. 23 von
Beethoven. Manche Passagen von Jan Matthes (Violine) und Henning Lenz (Klavier)
flossen durch den Raum wie Seide und Brokat. Die gebürtigen Wermelskirchener
und ehemaligen Mitglieder des Sinfonieorchesters wohnen heute beide in Köln und
pflegen ihre gemeinsamen musikalischen Ambitionen. Allen emotionalen Reichtum
der Brahmssonate op. 99 schöpften Meinhard Nitsch (Violincello) und Bernd
Allendorf (Klavier) aus. Nitsch lebt erst seit Dezember vorigen Jahres wieder in
Deutschland. In den vergangenen sechszehn Jahren arbeitete er in Paraguay
hauptsächlich als 1. Cellist im dortigen Sinfonieorchester, gab aber auch
Unterricht am Konservatorium und war als renommierter Solist bei großen
Konzerten bekannt. Seine Beziehung zu Wermelskirchen liegt in der Familie. Sein
Vater Paul Nitsch war Mit-Begründer der Musikschule und Initiator des
Jugendorchesters. Bernd Allendorf konnte noch weitere ehemalige Mitglieder für
das Konzert gewinnen. Andrea Hombrecher (Violine) und Werner Frowein
(Violincello) gestalteten zusammen mit Jan Matthes und dem Gast Gero Poggel
(Viola) das Streichquartett in e-moll von Mendelssohn Bartholdy zu einem
Hörgenuss besonderer Art.